Wenn wir nicht glücklich sind, dann spüren wir es gleich. Doch wann sind wir glücklich? Und wie wissen wir was uns glücklich macht? Vielleicht in dem wir uns zuerst einmal anschauen, was uns unglücklich macht - oder zumindest unser Glück erschwert.
In der Sendung Scobel wird dies aus Sicht der Glücksforschung beleuchtet. (Scobel - das Versprechen vom Glück)
Saboteure unseres Glücks sind demnach
Konsum
Doch ist es nicht toll sich etwas kaufen und leisten zu können? Ein tolles Kleid, ein schickes Auto, ein Urlaub um etwas von der Welt zu sehen. Ja das ist es!
Doch wird es da zum Saboteur unseres Glücks, wo all unser Steben sich auf die Erfüllung des Konsums einengt.
Vergleiche mit Anderen
Ach das tolle Smartphone das mein Kollege hat, das muss ich auch haben. Und der flotte Wagen meines Nachbarn, den wollte ich ebenfalls schon lange. Ist es nicht ganz natürlich sich mit Anderen zu vergleichen? Und warum sollte ich nicht auch das haben wollen, was andere sich leisten können.
Schädlich für unser Glücksempfinden wird es dann, wenn wir Neid empfinden. Es dem Anderen nicht gönnen können, weil wir es selbst nicht haben.
Doch ist es uns lediglich Ansporn, auch so einen saftig grünen Rasen zu haben, auch so toll Klavier spielen zu können, so kann dies sehr motivierend und damit sehr beglückend sein.
Es allen Recht machen zu wollen
Der Volksmund sagt bereits so treffen: Allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Und doch fällt es uns oft schwer nein zu sagen. Wir wollen doch niemanden vor den Kopf stoßen.
Aber manchmal wird es uns zuviel und wir würde gerne nein sagen. Aber es gelingt uns oft nicht. Und dann leiden wir darunter.
Überforderungen
Unser Chef will das wir das noch schnell erledigen, wir müssen noch einkaufen, der Haushalt steht an, die Partnerin/der Partner wünschen sich unsere Aufmerksamkeit, die Freundin die wir schon lange nicht mehr getroffen haben ....
Das müssen wir doch alles locker schaffen. Das schaffen ja die Anderen auch ganz einfach. Die Erwartungen an uns selbst steigen und steigen. Irgendwann wird es uns zuviel und wir nicht häufiger genervt und wollen unsere Ruhe haben. Glücklich fühlen wir uns dann nicht.
Was wäre wenn...
Wir sind am überlegen, sollen wir das so machen - oder doch anders? Aber was wäre wenn ich es so entscheide? Oder soll ich es doch anders machen. Dies bringt uns ins Grübeln. War es richtig so zu entscheiden? So fühlen wir uns unsicher und beginnen zu zweifeln.
7 Dinge die das Glück fördern
Eine optimistische Erwartungshaltung
Das meint nicht nur das berühmte Glas, das für uns entweder halbvoll oder halbleer ist.
Was erwarte ich von anderen Menschen, meiner Umwelt, ja meinem Leben? Bin ich zuversichtlich, dass es die Anderen gut mit mir meinen? Habe ich das Vertrauen, dass es wieder in meinem Leben gut wird, auch wenn ich gerade in einer Krise stecke?Dieses Vertrauen - auch Urvertrauen genannt - haben wir in unserer Kindheit gelernt. Doch nicht alle von uns haben das in gleicher Weise mitbekommen. Manche von uns haben es leider gar nicht lernen dürfen.Da diese optimistisches Erwartungshaltung - dieses Vertrauen, dass es gut werden wird - lernbar ist, so können wir es auch "wieder"-erlernen.
Flow
Mihaly Csikszentmihalyi, Professor für Psychologie, hat diesen Begriff für die Psychologie geprägt. Hier ist ein Link zu seiner Facebook-Seite: Mihaly Csikszentmihalyi - Facebook
Als Flow (Flow - Wikipedia) wird ein Zustand intensiven Glücksgefühl bezeichnet, in der wir ganz in unserem jetzigen Tun aufgehen. Dabei vergessen wir ganz Zeit und Raum. So wie Kinder häufig bei ihrem Spiel ganz darin aufgehen und glücklich dabei sind.
In diesem Flow sind die Anforderungen unseres Tuns und unsere Fähigkeiten im Gleichgewicht. Dies kann bei der Gartenarbeit sein, die wir lieben - ebenso wie beim Singen und Musizieren, das uns Freude macht.
Sport und Bewegung
Wenn wir uns gerne bewegen, Freude und Spaß an unserer sportlichen Aktivitäten haben, dann erleben wir ein Wohlbefinden. Unser Körper schüttet Dopamin (Dopamin - Wikipedia) aus - im Volksmund auch Glückshormon genannt.
Wichtig dabei ist, dass wir es gerne und mit Freude tun.
Achtsamkeit
Achtsamkeit ist der Moment in dem wir ganz im Augenblick sind. Wir denken nicht an das, was wir noch nachher zu erledigen haben. Wir denken auch nicht darüber nach, was einmal war und vielleicht hätte anders sein sollen. Sondern wir sind ganz in unserem Tun oder in unserer Muse - in diesem Augenblick. Wir sind einverstanden mit diesem Augenblick und wir sind uns bewusst über darüber. Dies steigert unser Glücksempfinden.
Yoga und Meditation sind Möglichkeiten diese Achtsamkeit zu üben und zu entwickeln. Auch in der Psychotherapie wird u.a. durch Körperwahrnehmungsübungen die Achtsamkeit erlebt und gestärkt.
Durch Achtsamkeit verringern sich unsere Gefühle von Anspannung oder Stress. Auch Ängste können sich verringern. Doch ist es mir in meiner Arbeit der Psychotherapie wichtig, zuerst die Gründe für
die Angst herauszufinden und zu verstehen, bevor ich mit meinen KlientInnen Veränderungen erarbeite.
Soziale Kontakte
Jeder weiß es - wir sind nunmal soziale Wesen. Und deshalb sind positive Kontakte zu Nachbarn, KollegInnen, Freunden für uns eine der wichtigsten Schlüssel zum Glück. Machen Sie für viele das Leben überhaupt erst Lebenswert.
Wenn wir unsere Erfahrungen und Erfolge mit Freunden teilen, dann verdoppelt sich unser Glück, wie es der Volksmund bereits sagt.
Doch auch geteiltes Leid ist halbes Leid, so sagt der Volksmund auch. Denn wenn wir unseren Kummer, unsere Sorgen mit lieben Menschen teilen dürfen, dann ertragen wir es leichter und fühlen uns nicht alleine gelassen damit.
Das wichtige bei unseren sozialen Kontakten ist jedoch, dass wir sie als positiv für uns wahrnehmen. Nur dann steigert dies unser Glück.
Nicht gemeint damit sind Kontakte die wir pflegen und die uns nicht gut tun. Dies merken wir vielleicht daran, dass wir uns dazu immer wieder aufraffen müssen die Person anzurufen oder zu treffen.
Partnerschaft und Familie
Ein glückliches und mit positiven Gefühlen ausgefülltes Leben entsteht in einer glücklichen Partnerschaft, in der wir lange mit der selben Frau/mit dem selben Mann zusammen sind.
Wann empfinden wir eine Partnerschaft als glücklich? Da hat jeder von uns wohl eigene Maßstäbe an denen er/sie es misst. In meiner Praxis höre ich von den Paaren die zu mir in die Paartherapie kommen, woran es ihnen in der Partnerschaft mangelt. Was einmal da war und nun verloren gegangen scheint.
- nicht mehr miteinander Reden können
- wir fühlen uns nicht mehr verstanden und respektiert
- zu streiten
- eifersüchtig werden
- sich nicht mehr wohl und geborgen zu fühlen
- die Sexualität ist nicht mehr erfüllend
Das sind paar wichtige Gründe, warum wir uns gerade unglücklich in der Partnerschaft fühlen können.
Doch was macht nun die Partnerschaft glücklich? Immer wieder höre ich, dass gegenseitiger Respekt und Toleranz für die Macken des Anderen unerlässlich sind. Dass wir miteinander wirklich reden, was uns beschäftigt, was uns freut. Und dass wir zuhören können und immer wieder versuchen, sich in sie/ihn hineinzufühlen.
Auch im Kreise unserer Familie können wir uns glücklich fühlen. Jedoch gilt auch hier, dass wir uns geliebt und angenommen fühlen wollen, um uns mit der Familie glücklich und zufrieden zu fühlen.
Anderen zu Helfen
Und als letzten Punkt der unser Glück fördert, steht den Anderen zu helfen. Ist das nicht ein Widerspruch? Vielleicht nur auf den ersten Blick. Denn viele von uns engagieren sich und helfen Anderen.
Sei es im Kleinen, dass wir unsere Nachbarin die Blumen während des Urlaubs gießen. Bis hin zum Ehrenamt in einem Verein oder einer Organisation. Da helfen, bringen wir bei und unterstützen - sprich wir engagieren uns. Und es macht uns glücklich dazu beitragen zu können, dass es anderen Menschen besser geht. Dass auch sie vielleicht dadurch ihr Glück finden.. Ml
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